Alkohol schadet nicht?
Alkoholsucht: Ursachen und Behandlung

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In Maßen genossen sei Alkohol sogar förderlich, so liest man immer wieder. Er macht lustig, locker, gesellig und soll die Gefäße schützen.

Alkohol schadet nicht?

Wenn die Seele Trauer trägt

In Maßen genossen sei Alkohol sogar förderlich, so liest man immer wieder. Er macht lustig, locker, gesellig und soll die Gefäße schützen. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass Alkohol erst in einer Dosis von mehr als einem Glas Wein oder Bier pro Tag an nicht mehr als fünf Tagen in der Woche getrunken schädlich ist.

Ob dies wirklich so ist, haben britische Forscher nun einmal genauer untersucht. Die Forscher haben 550 gesunden Männern und Frauen über 10 Jahre hinweg auf ihre geistige Leistungsfähigkeit mehrfach untersucht. Sie waren alle nicht alkoholkrank. Auch wurden die Gehirne der Probanden im Kernspinn untersucht.

Die Auswertung ergab: Je mehr Alkohol die Probanden pro Woche tranken, umso größer war der Schwund an Gehirnmasse in der Gedächtnisregion.

Wer  5 Liter Bier oder 1 Liter Wein in der Woche trank (240 Gramm Alkohol), hatte das größte Risiko, dass Hirnzellen in der Gedächtnisregion abgebaut wurden. Ebenso sprachen sie nicht mehr so flüssig. Aber auch schon bei einer Menge zwischen 2,5 und 3,5 Liter Bier oder 0,5 bis 0,7 Liter Wein in der Woche (116 und 168 Gramm Alkohol) fanden die Forscher eindeutige Anzeichen des Hirnabbaus. Diese Menschen konnten ihre Sprache eindeutig  schlechter nutzen.

Ist es gut ein bisschen Alkohol zu trinken? Wer nicht mehr 1 Liter Bier oder 1 großes Glas Wein (56 Gramm Alkohol) in der Woche trank, hatte davon keinen Nutzen, so die Forscher. Geringe Mengen Alkohol sind also doch nicht förderlich, wie immer behauptet wird.

Alkohol ist ein starkes Zellgift, deshalb wurde es seit alters her zur Desinfektion benutzt. Als das Trinkwasser noch nicht keimfrei war, tranken die Menschen Bier um nicht an Durchfall zu sterben. Alkohol tötet aber nicht nur Bakterien, sondern auch die Zellen im menschlichen Körper, schon in geringen Dosen. Und unsere Nervenzellen sind da besonders empfindlich.

Locker und lustig? Tote Hirnzellen sind nicht mehr lustig. Und mit toten Hirnzellen ist man irgendwann auch nicht mehr gesellig. Spaß und Freude in der geselligen Runde kann man aber auch ohne Alkohol haben. Und das dann viel länger.

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