Was treibt die Autoraser?
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Ob in Dortmund samstags Nacht auf dem Wall in Dortmund, in Berlin, in Hagen oder zuletzt in Mönchengladbach. Auch in Filmen von James Dean war es 1955 schon Thema. Menschen die illegale Autorennen auf öffentlichen Straßen abhalten und so Menschenleben gefährden gibt es leider vielerorts. Scheinbar lassen sie sich weder durch tragische Todesfälle noch durch drakonische Strafen abhalten. Wie ist das zu verstehen?

„Sensation Seekers“

Was treibt die Autoraser?

Ob in Dortmund samstags Nacht auf dem Wall in Dortmund, in Berlin, in Hagen oder zuletzt in Mönchengladbach. Auch in Filmen von James Dean war es 1955 schon Thema. Menschen die illegale Autorennen auf öffentlichen Straßen abhalten und so Menschenleben gefährden gibt es leider vielerorts. Scheinbar lassen sie sich weder durch tragische Todesfälle noch durch drakonische Strafen abhalten. Wie ist das zu verstehen?

Als Erklärung für dieses Verhalten gibt es das Konzept der „Sensation Seekers“. Das sind Menschen, die große Anspannung, Nervenkitzel suchen. Laut Untersuchungen scheint es ein Merkmal der Persönlichkeit zu sein. Alle Menschen scheinen ein ihnen eigenes Niveau an gewünschter Erregung zu besitzen. Wir kennen behäbige, träge Menschen – Phlegmatiker. Und das Gegenteil sind die „Sensation Seekers“. Diese Maß an Erregung, das ein Mensch braucht, reguliert er durch Steigerung oder Vermeidung von Aktivität und Reizen. „Sensation Seekers“ suchen nach immer neuen Reizen und Stimulation. Es kann nie genug werden. Früher übten diese Menschen Risikosportarten aus oder betrieben U-Bahn-surfen. Heute, in Zeiten von Computer-Spielen, besteht der Reiz darin, die Spiele in die Realität umzusetzen. Aber auch Drogenkonsum, Glücksspiel oder anderes riskantes Verhalten lassen sich bei den Betroffenen finden.

Zwillingsstudien zu Folge lassen sich etwa 70% der Unterschiede, wie viel Reize ein Mensch braucht, genetisch erklären. Nur 30% durch Umwelteinflüsse, wie Bewunderung für riskantes Verhalten. Bei jungen Menschen im Alter von 20 bis 25 Jahren ist die ständige Suche nach Abwechslung besonders ausgeprägt. Auch neigen Männer eher zum Risiko als Frauen.

In Untersuchungen mittels Bildgebung ließ sich bei „Sensation Seekers“ eine andere Aktivität in dem Bereich des Gehirns nachweisen, der für Risikoentscheidungen zuständig ist. Das Gehirn der Betroffenen bewertet das Risiko nur gering. Der mögliche Gewinn wird aber überbewertet. Diese Menschen gehen davon aus, dass ihnen schon nichts passiert, es bei Ihnen nicht zu einem Unfall kommt und sie nicht geschnappt werden. Sollte die Polizei auf sie aufmerksam werden, würde dies nur den Reiz noch erhöhen.

Natürlich muss der Staat sehr konsequent sein und die Straftaten verfolgen. Aber wir müssen leider davon ausgehen, dass sich die „Sensation Seekers“ davon nicht werden abhalten lassen. Nur Autos, die nicht schneller fahren können als erlaubt, werden den Reiz der Sensation von illegalen Autorennen nehmen. Aber dann werden diese Menschen anderweitig das Risiko suchen.

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